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Einführung ins Thema : Die Aufstellung der Schlachtordnung
In dieser Tafel geht es um die hochspezialisierte römische Kriegstaktik,
die ihre Vorläufer in der griechischen und besonders in der hellenistischen
Kriegstaktik findet. Als erstes legen wir einen Text über die
Aufstellung zur Schlacht vor; in den weiteren Beispielen werden Texte
zu einer bestimmten römischen Taktik ("die Schildkröte")
und zur Artillerie erörtert.
Die Beschreibung der Aufstellung der Schlachtordnung sowie der vorgesehenen
Angriffstaktik gibt ein anschauliches Bild einer geordneten antiken
Schlacht. Man beachte, dass ein Schlachtfeld ausgewählt wird
und dass sich beide Gegner zur Schlacht aufstellen, um ihre Kräfte
zu messen. Wir lesen hier nur von den Überlegungen des römischen
Generals. Ein Vergleich mit anderen Schlachtschilderungen (von Livius,
von Caesar, von Tacitus usw.), zeigt, dass die römische Taktik
immer die gleiche war: der römische General suchte ein günstiges
Gelände an einem Abhang aus, liess die Legionen, die Hilfstruppen,
die Reiterei und die Truppen allfälliger befreundeter Könige
aufstellen, und zwar so, dass das Zentrum durch die hochtrainierten
römischen Legionen gebildet wurde. Die Flügelpositionen
wurden von den Auxilien eingenommen; falls möglich wurde auch
eine Reserve vorgesehen. Dann richtete der General eine flammende
Ansprache an das Heer, das Zeichen zum Angriff wurde geblasen. Sogleich
erhob sich riesiges Geschrei, um dem Feind einen Schrecken einzujagen
und um sich selbst Mut zu machen. Dann erfolgte der Angriff der Artillerie,
um die Feinde zu demoralisieren. Wichtig war weiter, dass die römische
Legion nicht auseinanderfiel, sondern Mann gegen Mann kämpfte.
Die römische Legion war eine hochtrainierte "Kampfmaschine",
die Gegner waren meist chancenlos, ausser in Bürgerkriegen, wo
zwei hochtrainierte Armeen aufeinanderstiessen; diese Schlachten,
etwa die beiden Schlachten von Bedriacum in Norditalien im Jahre 69
(14 April; 24./25. Okt.), waren für beide Seiten sehr verlustreich.