Caligula (37-41 n.Chr.)
Legende : Sesterz des Kaisers Caligula, Münzstätte Rom.
40–41 n.Chr.
Vs : Kopf des Caius nach l. mit Lorbeerkranz. Legende : (n. rechts
umlaufend, unten beginnend) C• CAESAR • DIVI • AVG
• PRON • AVG • P • M• TR • P •
IIII • P • P.
Rs : rechts Kaiser stehend auf Tribüne, mit ausgestrecktem Arm,
dahiner sella curulis ; links fünf Soldaten, mit Helm, Schild
und Schwert; dahinter vier Stangenfeldzeichen je einer Legion mit
einem Aufsatz in Adlerform. Oben : ADLOCVTIO. Unten im Abschnitt :
COH.
RIC I
2, S. 111 Nr. 48. Das Exemplar aus dem Münzkabinett
Winterthur wiegt 28,805 g.
Erläuterungen : Der Kaiser ist mit der Geste des Redners
(er trägt eine Toga) dargestellt; die
sella curulis ist
der Stuhl der hohen Beamten in Rom. Ihm hört die Armee zu, die
dargestellt ist als Delegation von fünf Soldaten mit vier Stangenfeldzeichen.
Ein von einem Adleraufsatz gekröntes Stangenfeldzeichen wurde
vom
aquilifer getragen, der stets der
cohors I einer
Legion angehörte. Demnach stehen die Soldaten für vier Legionen.
Zur Auflösung der Kaisertitulatur : Jeder Kaiser trug
eine Kaisertitulatur, die seinen Kaisernamen und seine Befugnisse
nannte. Zu lesen ist
Caius Caesar diui Augusti pronepos Augustus,
pontifex maximus, tribunicia potestaste IIII, pater patriae. («
Caius Caesar Augustus, Urenkel des vergöttlichten Augustus, Oberpriester,
Inhaber der tribunizischen Amtsgewalt zum vierten Mal, Vater des Vaterlandes
»).
Bemerkungen zur Kaisertitulatur : Der Kaiser Caligula nannte sich
nicht
Imperator, wie Augustus und nach ihm viele andere Kaiser.
dass er Kaiser war, war am Zunamen
Augustus erkenntlich. Aussserdem
hob er die Herkunft von Augustus hervor. bereits Augustus bekleidete
seit 23 v.Chr. die tribunizische Amtsgewalt, die ihm im Verkehr mit
dem Senat und mit dem Volk grosse Rechte gab; ebenso war auch Augustus
seit 12 v.Chr. Oberpriester, d.h. allen Priestern und Priesterinnen
(zum Beispiel den Vestalinnen) übergeordnet und schliesschlich
führte auch schon Augustus den Ehrentitel « Vater des Vaterlandes
(seit 2 v.Chr.).


© Münzkabinett der Stadt Winterthur, Inv. R 336 (Photo :
Jürg Zbinden, Bern)