Die Ausgrabungen von Avenches haben sehr viele Fragmente von Inschriften ans Tageslicht gebracht, die Gegenstand weiterer Forschungen sind. Manche Entdeckungen haben es ermöglicht, die zuvor getroffenen Hypothesen zu revidieren oder gewisse Passagen zu präzisieren. Es ist möglich, sich eine Vorstellung von laufenden Forschungen zu machen, wenn man in der Präsentation durchgeführter Arbeiten nachschlägt.
Andere öffentliche Dokumente
Die anderen öffentlichen Dokumente enthalten verschiedene Arten von Rechtstexten (Gesetze und Volksabstimmungen, Senatsbeschlüsse, Militärdiplome). In Avenches sind ziemlich viele Markierungssteine wiedergefunden worden, vor allem sogenannte Meilensteine (miliaria), die die Römerstraßen in gleichmäßigen Abständen markierten. Sie trugen als wesentlichstes Element die Angabe der Entfernung zur nächsten Stadt und nannten den Kaiser, der die Strecke bauen liess. Avenches war übrigens ein caput viae (ein Ausgangspunkt). Es bedeutet, daß die Straßen des helvetischen Gebiets von Avenches aus markiert und gemessen wurden. Andere Marksteine dienten dazu, die Besitztümer abzugrenzen. Diejenigen, die sie verschoben, wurden mit dem Tode bestraft. Es gibt keine Beispiele von diesen beiden Typen von Markierungssteinen im Römermuseum von Avenches. Hingegen wird ein den Schutzgottheiten der Kreuzungen gewidmeter Stein ausgestellt.
Inschriften auf verschiedenen Gegenständen des täglichen Gebrauchs (Ring, Glas...)
Für diese Kleininschriften hat sich der Sammelbegriff instrumentum (domesticum) am Ende jedes Bandes des Corpus Inscriptionum Latinarum etabliert. Diese Inschriften sind im allgemeinen sehr kurz. Dennoch geben sie uns wertvolle Informationen über verschiedene Aspekte des Alltagslebens.