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Die römische Armee im Krieg
Der Auszug der Armee
Die römische Armee marschiert in Galiläa ein
Flavius Josephus, De bello Judaico, 3, 6, 2, 115116
"Vespasian machte sich nun selbst mit Nachdruck daran, in Galiläa
einzufallen; nachdem er das Heer in die bei den Römern übliche
Marschordnung gebracht hatte, liess er es von Ptolemais abrücken.
Die leichten Hilfstruppen und Bogenschützen sollten die Vorhut
bilden, damit sie plötzliche Angriffe der Feinde zurückschlagen
und verdächtige, für den Hinterhalt geeignete Wälder
durchsuchen sollten. Ihnen folgte auch eine Abteilung römischer
Schwerbewaffneter, und zwar beides, Fussvolk und Reiterei. Hinter diesen
kamen zehn Mann von jeder Centurie, die ausser ihrem eigenen Gepäck
auch noch die Messinstrumente für das Lager trugen, nach ihnen
die Strassenbauabteilung, die die Windungen der Heerstrasse begradigen,
schwierige Strecken einebnen und hinderliches Strauchwerk abhauen sollten,
damit das Heer nicht durch beschwerliche Wegverhältnisse unnötig
angestrengt würde. Dann folgte auf Anweisung Vespasians hin sein
eigenes Gepäck und das seiner Unterführer, dazu eine grosse
Anzahl von Reitern, um es zu schützen. Nach diesen kam er selbst,
begleitet von einer Abteilung ausgewählter Fusssoldaten und Reiter,
dazu den Lanzenträgern. Ihm schloss sich die zu den Legionen gehörige
Reiterei an; jeder Legion sind nämlich 120 Reiter zugeteilt. Hinter
diesen kamen die Lasttiere, die die schweren Belagerungsmaschinen und
die übrigen Kriegsgeräte trugen. Ihnen folgten die Legions-kommandanten,
die Hauptleute der Kohorten mit den anderen höheren Offizieren
von auserlesener Mannschaft umgeben. Im Anschluss an sie wurden die
Feldzeichen getragen, die den Adler umgeben, der bei den Römern
an der Spitze jeder Legion steht, ist er doch König aller Vögel
und Träger höchster Kraft; darum bedeutet er für die
Römer auch das Wahrzeichen ihrer Herrschaft und scheint ihnen den
Sieg über jeden Feind, gegen den sie ziehen, im voraus zu verkünden.
Nach den heiligen Zeichen folgten die Trompeter, und hinter ihnen marschierten
die Kampftruppen auf, die dicht geschlossene Kolonne in Sechserreihen
gegliedert. Diese werden, wie gewohnt, von einem Centurio begleitet,
der die Marschordnung zu überwachen hatte. Der ganze Tross jeder
Legion folgte den Fusstruppen mit dem Gepäck der Soldaten, das
von den Maultieren und den übrigen Lasttieren getragen wird. Hinter
der letzten Legion marschierte die Söldnertruppe, ihr schloss sich
zur Sicherung die Nachhut an, bestehend aus Fussvolk, Schwerbewaffneten
und einer grösseren Anzahl von Reitern."
Flavius Josephus, De bello judaico Der jüdische Krieg, griechisch
und deutsch, hrsg. v. O. Michel und O. Bauernfeind, München 1959.
Bibliographie pour la fiche
F.
Berger : Kalkriese, Bd. 1: Die Fundmünzen, Mainz 1996
W. Schlüter und R. Wiegels (Hg.) : Rom, Germanien und die Ausgrabungen
in Kalkriese, Osnabrück 1999
H.-P. Kuhnen : Palästina in griechisch-römischer Zeit, 1990
Karl Strobel : Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans, Bonn 1984
(Antiquitas Reihe 1, Band 33)